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Michael Kölz entführt Großen Preis der Ministerpräsidentin nach Sachsen

Michael Kölz entführt Großen Preis der Ministerpräsidentin nach Sachsen

2022-08-30T16:02:52+01:00
Eingebettet in das Reitturnier „Pferd und Mensch“, ausgerichtet durch den RFV Illtal und das Gestüt Welvert, wurde der Große Preis der Ministerpräsidentin Anke Rehlinger im Springreiten auf dem Sankt Wendeler Gestütsareal ausgetragen. Insgesamt läutete die Startglocke über vier Turniertage, vom 25. bis 28. August hinweg, knapp 800 Mal für über 200 Reiterinnen und Reiter aus ganz Deutschland, Frankreich, Belgien und Luxemburg. „Wir freuen uns riesig über den Zuspruch, haben mit der diesjährigen Veranstaltung aber nun das Maximum erreicht. Man muss sich vor Augen halten, dass dieses Turnier alleinig durch Ehrenamtler organisiert wird, darauf sind wir – das Ehepaar Bruch und mein Verein der RFV Illtal – mächtig stolz!“, erklärt Turnierleiter und Vorsitzender des RFV Illtal, Markus Beyer.
Bevor es am Turniersonntag um den Großen Preis ernst wurde, mussten sich die Aspiranten in einem S**-Springen über 1,45m hohe Hindernisse zunächst qualifizieren. Insgesamt 37 Reiterinnen und Reiter ließen sich für dieses Springen in die Starterliste eintragen. Nachdem sich Armin Schäfer Jr. (RV Mannheim) mit seinem Wallach Irish Coffee als neunter Starter vorerst ohne Hindernisfehler an die Spitze der laufenden Wertung setzte, war ihm die Bereiterin des Gestüt Welvert Laura Monier (PZSV Welvert St. Wendel) dicht auf den Fersen. Gleich als nächste Starterin hatte die Französin die Schimmel-Stute Kira Loe gesattelt und musste sich nur mit wenigen hundertstel Sekunden hinter Armin Schäfer Jr. geschlagen geben. Nach der Amazone machte sich der Neunkircher Lokalmatador Andreas Woll (RFV Neunkirchen-City) mit seinem Scoubydou auf die Verfolgungsjagd. Dem Paar gelang es mit einem hohen Grundtempo und manch enger Wendung, ohne Abwürfe das Ziel zu passieren. Die Uhr stoppte bei 28,70 Sekunden, was die Führung bedeutete. Diese Zeit konnten auch die 24 folgenden Starter nicht mehr unterbieten, sodass Andreas Woll und Scoubydou die Ehrenrunde anführen durften. Armin Schäfer Jr. und Laura Monier komplettierten das Siegerpodest dieser Qualifikationsprüfung.
Am Sonntagnachmittag ließ Parcourschef Dirk Eichhorn den S***-Parcours des Großen Preis der Ministerpräsidentin aus 15 Hindernissen mit einer Höhe von 1,50m von den Turnierhelfern aufbauen. Die Meldestelle verzeichnete 27 Pferd-Reiter-Paare auf der Starterliste zum Großen Preis, darunter war der aus Sachsen angereiste Michael Kölz (PSV Leisnig) gar mit drei Pferden vertreten. Gleich als erster Starter im Normalumlauf demonstrierte Michael Kölz, der bereits in den deutschen Farben Nationenpreise bestritten hat, sein Können und legte mit Quinn Lord eine fehlerfreie Runde vor. Ein Stechen sicherte dann der Ritt von Hans-Günter Klein (RFV Namborn) mit Power Lights’s Passion. Das Paar konnte den Parcours unter dem tosenden Applaus des Publikums ohne Abwürfe, in der vorgegebenen Zeit beenden. Ebenso qualifizierten sich Armin Schäfer Jr., Laura Monier, Elisa Held (RuF Pfungstadt), Shoorendran Nageswaran (Cavaliers Reunis Luxembourgeois), der jüngste Teilnehmer Fabio Thielen (RFV Losheim) und ein weiteres Mal Michael Kölz mit seiner Stute Beauty Queen für das finale Stechen.
Auch im Stechen musste Michael Kölz auf Quinn Lord als erstes Paar in den Parcours einreiten. Die Beiden machten sich hoch motiviert auf die Jagd nach dem Sieg im Großen Preis. Vielleicht etwas zu ambitioniert, denn am vorletzten Sprung des Stechparcours ereilte Michael Kölz das Pech. „Ich wollte gleich eine gute Zeit vorlegen und das ist dann leider etwas schief gegangen“, erklärte Kölz, nachdem er aufgrund einer Verweigerung von Quinn Lord aus dem Sattel kam. Glücklicherweise blieben Pferd und Reiter unverletzt und konnten etwas betrübt den Parcours verlassen.
Für Momente des Jubels sorgte dann wiederum die Vorstellung von Hans-Günter Klein und Power Light’s Passion. Die Zweibrücker-Stute überwand den Stechparcours mühelos, ohne eine einzige Stange zu berühren – Rang eins der laufenden Wertung. Der aus Pfungstadt angereisten Amazone Elisa Held gelang es ebenfalls ihren Calimero fehlerfrei durch das Stechen zu pilotieren, allerdings konnte das Paar die Zeit von Hans-Günter Klein nicht unterbieten. Als der gerade mal 15-jährige Losheimer Fabio Thielen in den Parcours einritt wurde es still um den Turnierplatz des Gestüt Welvert. Der Saarland- und Bundeskaderreiter schickte sich an, gleich in seinem ersten S***-Springen unter hochkarätiger Konkurrenz in das Stechen einzuziehen und um den Sieg im Großen Preis mitzureden. Zu welchen sportlichen Leistungen das Nachwuchstalent im Sattel seiner Stakaya, mit der er erst kürzlich an Europameisterschaften teilnehmen durfte, im Stande ist demonstrierte Thielen mit diesem Ritt. Völlig unbeeindruckt ob der 1,50m hohen Hindernisse ließ Fabio Thielen seine Stakaya ihre raumgreifende Galoppade entfalten und sparte jeden möglichen Meter in den Wendungen. Alle Stangen blieben liegen, sodass sich Fabio Thielen mit ganzen vier Sekunden Vorsprung an die Spitze der laufenden Wertung setzen konnte. Nach einer kleinen Unstimmigkeit entschloss sich Shoorendran Nageswaran zur Schonung seines Pferdes den Parcours nicht zu beenden. Nach seinem Sturz von seinem ersten Pferd Quinn Lord hatte Michael Kölz mit Beauty Queen noch ein zweites Eisen im Feuer. Diese Vorstellung ließ keine Zweifel offen, wie viel Können und Erfahrung Michael Kölz in den Sattel seiner Pferde bringt und dieses Mal war auch das Glück auf seiner Seite. Um einen Wimpernschlag schneller als Fabio Thielen galoppierte der Sachse ohne Abwürfe durch das Ziel. Seinen Kontrahenten Laura Monier und Armin Schäfer Jr. fehlte im Parcours das letzte Quäntchen Glück, sodass ihre Hindernisfehler eine Top-Platzierung verhinderten.
Damit hat sich die weite Anreise aus Sachsen für Michael Kölz doch gelohnt, wenngleich das Stechen für ihn ein Wechselbad der Gefühle war. „Es war mir unterwegs nicht klar, ob es zum Sieg reichen würde, umso mehr freut es mich nun die Siegerschleife entgegennehmen zu dürfen!“, freut sich Michael Kölz über seinen Sieg im Großen Preis der Ministerpräsidentin und zieht zugleich den Hut vor der Leistung des besten saarländischen Paares: „Das Fabio mit seinen jungen Jahren hier den zweiten Platz belegt hat war kein Zufall, der junge Mann ist fleißig und hat das nötige Talent!“ Über den Bronzeplatz im Großen Preis freute sich Hans-Günter Klein mit Power Light’s Passion. Mit Laura Monier, Niklas Betz (RFV Limbach) und Andreas Woll auf den weiteren Rängen stellten die saarländischen Springreiterinnen und -reiter nahezu die Hälfte der Platzierung im Großen Preis.

Michael Kölz & Fabio Thielen

Michael Kölz & Fabio Thielen

Michael Kölz

Michael Kölz

Hans-Günter Klein

Hans-Günter Klein

Laura Monier

Laura Monier

Niklas Betz

Niklas Betz

Andreas Woll

Andreas Woll

Thies Beyer

Thies Beyer

Maximilian Meiers

Maximilian Meiers