Am vergangenen Wochenende stand das Gestüt Welvert in St. Wendel unter dem Motto „Pferd und Mensch“ ganz im Zeichen des Springsports. Mehr als 200 Reiterinnen und Reiter präsentierten in Springprüfungen bis 1,45 m ihr Können und sorgten für sportliche Höchstleistungen sowie beste Stimmung bei den Zuschauern. Als Höhepunkt des Turniers wurde der Große Preis des Saarlandes, Preis der Ministerpräsidentin des Saarlandes ausgetragen. Für das Ministerium ließ es sich Staatssekretär Torsten Lang auch in diesem Jahr nicht nehmen vor Ort zu sein, um den Sport zu verfolgen und die Siegerehrung vorzunehmen.
Insgesamt acht Teilnehmer konnten sich mit einem Null-Fehler-Ritt im Normalumlauf des S**-Springens für das entscheidende Stechen qualifizieren. Am Ende machten es die saarländischen Reiter Fabio Thielen (RFV Losheim) und Niklas Betz (RFV Limbach) unter sich aus. Mit nur zehnhundertstel Sekunden Vorsprung galoppierte Niklas Betz abermals fehlerfrei durch das Ziel und konnte damit Fabio Thielen den Sieg streitig machen. Thielen erreichte als einer der jüngsten Reiter im Starterfeld den zweiten Platz mit seinem Wallach Clarino de Luxe und den Bronzeplatz mit seinem Championatspferd Stakaya. Die Stute war vor wenigen Wochen noch seine Partnerin auf den Deutschen Jugendmeisterschaften bei der der 18-jährige Bundeskaderreiter einen hervorragenden vierten Platz belegte.
Niklas Betz und seinen Pferden liegt das Terrain auf Gestüt Welvert, wie er berichtet. Seine Bilanz in den Großen Preisen der vergangenen Jahre belegt dies, denn er konnte nunmehr zum dritten Mal den Großen Preis des Saarlandes gewinnen und war seit 2019 immer platziert. Im Jahr 2020 gelang Betz der erste Sieg, ebenfalls im Sattel von Million Dollar Baby, 2023 war sein Erfolgspferd Cornando, mit dem er dieses Jahr Rang sechs erreichen konnte. „Der Parcours hat sich schön reiten lassen und war dem Niveau entsprechend ein bisschen schwerer als das Qualifikationsspringen von Freitag. Ich habe meine Pferde ganz dosiert eingesetzt an diesem Wochenende, um genügend Kraftreserven für das Hauptspringen zu haben. Dieser Plan ging super auf!“, freute sich der Limbacher. Gleich mehrere Reiter auch aus den umliegenden Bundesländern attestieren dem Turnier ein Aushängeschild für den saarländischen Pferdesport zu sein. Wie Veranstalter Markus Beyer berichtet, wissen nicht nur die Reiter um die Vorzüge des Events: „Wir sind in der glücklichen Lage, dass sich Jahr um Jahr mehr Zuschauer auf dem Turnier einfinden und für eine einzigartige Stimmung sorgen. Das beflügelt die Reiter und Pferde im Parcours, spornt aber genauso unsere ehrenamtlichen Helfer an und ist für uns eine Belohnung für all die Mühe, die wir uns machen.“ In diesem Jahr wurde das viertägige Turnier neben den Helfern des RFV Illtal und des Gestüts Welvert außerdem durch den St. Wendeler Hundeverein unterstützt. Eine Kooperation aus gemeinnützigen Vereinen, über die man sehr dankbar ist, wie Beyer betont.
In dem sportlich hochkarätigen Rahmen ließ es sich der Pferdesportverband Saar nicht nehmen Ehrungen vorzunehmen. Die saarländischen Landestrainer Ulrike Lautemann (Dressur) und Manfred Reitmeier (Springen) wurden für ihr jahrzehntelanges Engagement geehrt. In der Talentschmiede der beiden Disziplintrainer wurden bereits mehrere Nachwuchsreiter bis zur Teilnahme an Jugendeuropameisterschaften gefördert.
Aufgrund ihrer sportlichen Erfolge im Dressur- und Springsattel wurde außerdem Caroline Fritz (RFV Goldbergerhof) mit dem Deutschen Reitabzeichen in Gold ausgezeichnet. Dieses Abzeichen ist die höchste Auszeichnung, die ein Reiter auf Basis seiner sportlichen Erfolge erlangen kann.