Bis eine Baustelle auf dem Parkplatzgelände des RFV Illtal Veranstaltungen unmöglich machte, stemmte der Verein auf seiner Anlage die Ausrichtung von drei bis vier Turnieren im Jahr. Doch für den RFV Illtal stand es nicht zur Debatte bis zur Fertigstellung der Bauarbeiten als Veranstalter auszusetzen, eine Übergangslösung musste her. Dank seines ausgezeichneten Rufes als Turnierorganisator und dem Bekanntheitsgrad der zahlreichen Illinger Helfer konnte eine Kooperation mit dem Gestüt Welvert der Familie Bruch aus St. Wendel geschlossen werden. Die Illinger Helferschar erklärte sich bereit ein Turnier im 18 km entfernten St. Wendel, gemeinsam mit dem Team des Gestüt Welvert auf die Beine zu stellen. Fahrgemeinschaften wurden gegründet und Hindernismaterial verladen, um das Turnier „Pferd & Mensch“ auszurichten. Die Zusammenarbeit der Pferdefreunde trug besondere Früchte, denn es entstand kein gewöhnliches Reitturnier. Vielmehr wurde ein Event für die ganze Familie entwickelt. Der Pferdesport, sich im Zentrum des Gestüts auf dem weitläufigen Reitplatz abspielend, sollte Springprüfungen mit Teilnehmern aus ganz Deutschland, Luxemburg und Frankreich bis zur schweren Klasse vorhalten. Rings um den Reitplatz sowie als Dekoration im Parcours: eine Gartenschau, mit der Möglichkeit sich fachkundig beraten zu lassen und Pflanzen zu erwerben. Angrenzend an die altehrwürdigen Mauern der ehemaligen französischen Kaserne eine Flaniermeile mit Verkaufsständen, Gastronomie sowie ein Kinderzelt für Spiel und Spaß der kleinsten Pferdefreunde. Damit, dass auf dem Gestüt Welvert seit Jahrzehnten die Fohlen des Ehepaares Bruch das Licht der Welt erblicken, ist auch die Zucht im Veranstaltungskonzept ein fester Bestandteil. Eine Fohlenschau sorgt für einen weiteren Publikumsmagnet für Zuchtexperten und strahlende Kinderaugen. Doch bei der Übergangslösung für das Illinger Baustellen-Problem sollte die Kooperation mit dem Gestüt Welvert keinesfalls bleiben. Im Gegenteil, inzwischen ist das gemeinsame Turnier „Pferd & Mensch“ zu einer festen Größe im Turnierkalender geworden und entwickelt sich von Jahr zu Jahr weiter. Neben der Aufwertung des sportlichen Programms durch die Ausrichtung des Großen Preis des Saarlandes auf S***-Niveau geht das Veranstalter-Team auch gesellschaftlich mit der Zeit und legt großen Wert auf ein nachhaltiges Turniermanagement.
Aufgrund dieser vielen Facetten wurde die Deutsche Reiterliche Vereinigung auf das außerordentliche Engagement des RFV Illtal aufmerksam und nahm es zum Anlass den Verein auszuzeichnen. Mit der Graf-zu-Rantzau-Trophäe würdigt die Deutsche Reiterliche Vereinigung in diesem Jahr erstmals Turnierveranstalter aus ganz Deutschland für ihren Einsatz und ihre überregionale Vorbildwirkung. Die Trophäe ist nach dem 2022 verstorbenen FN-Ehrenpräsidenten Breido Graf zu Rantzau benannt, der selbst noch zu Lebzeiten an der Entwicklung dieser Ehrung mitwirkte. Erst kürzlich wurde die Turniergemeinschaft Balve, als Ausrichter des Balve Optimum mit den Deutschen Meisterschaften im Dressur- und Springreiten, mit dieser Trophäe geehrt. Nun wurde dem RFV Illtal die Auszeichnung mit der Graf-zu-Rantzau-Trophäe aus den Händen des Finanzkurators der Deutschen Reiterlichen Vereinigung Gerhard Ziegler zuteil. Markus Beyer, Vereinsvorsitzender des RFV Illtal war sichtlich gerührt, stellvertretend für seine Vereinsmitglieder eine solche Ehrung entgegennehmen zu dürfen: „Ich darf diese besondere Trophäe entgegennehmen, aber ihr habt sie verdient!”
Wir gratulieren dem RFV Illtal ganz herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung!